Der Klassenrat

Sorgen und Nöte von Kindern in der Grunschule hört man häufig (“A. hat mich gehauen.”, “B. hat … zu mir gesagt.”, “C. hat mein Radiergummi kaputt gemacht.”…).

Wir wollen die Probleme der Kinder ernst nehmen und finden, dass man Kindern die Zeit geben muss, regelmäßig Gespräche zu führen, in denen Probleme geklärt werden können. Zu diesem Zweck findet an der Norbertusschule, fest verankert im Stundenplan, wöchentlich in jeder Klasse der Klassenrat statt.

Der Klassenrat verläuft in folgenden Schritten:

  1. Es wird mit allen Kindern der Klasse ein Sitzkreis gebildet.
  2. Der Klassenrat beginnt in der Regel mit einem Gefühlskreis, in den jedes Kind entsprechend seinem momentanen Gefühl auf das entsprechende Gefühlssymbol ein Steinchen legt.
  3. Es wird ein Schriftführer, ein Zeitnehmer und ein Vorsitzender gewählt. Die Lehrperson hält sich zurück, sie ist genauso Mitglied der Sitzung wie alle anderen auch. Der moralische Zeigefinger ist tabu!!!
  4. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und gibt dem ersten Kind Redezeit (in der Regel 5 Minuten). Auf einen Zettel oder in das Klassenratsbuch können die Kinder ihre Probleme mit Datum und Name versehen aufschreiben/malen. Die Zettel/die Einträge im Buch werden der Reihe nach durchgearbeitet. Dabei gelten folgende Rederegeln:  – zuerst spricht, wer ein Problem aufgeschrieben/-gemalt hat. Er/sie wird nicht unterbrochen  – dann spricht das am Problem beteiligte Kind. Auch dieses Kind darf nicht unterbrochen werden – erst wenn beide Parteien zu Ende gesprochen haben, ist Zeit für Fragen – es folgt die Runde mit Lösungsvorschlägen – mahnt der Zeitwächter das Ende der Redezeit an, entscheidet sich das Kind für einen Lösungsvorschlag – der Vorsitzende achte bei der Redezeit auf die Einhaltung der Regel und nimmt während der Frage- und Lösungsrunde die Kinder dran.
  5. Der Lösungsvorschlag wird vom Schriftführer im Klassenratsbuch notiert. Bei der nächsten Sitzung wird kurz nocheinmal darauf eingegangen.
  6. In jeder Sitzung wird mindestens 1 Spiel zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in Anlehnung an das Coolnesstraining durchgeführt ( z.B. “Heißer Stuhle” – einem Kind der Klasse werden nur nette Dinge von allen anderen Kindern gesagt). Sollten keine Probleme vorhanden sein, wird die Zeit für Spiele (s.o.) genutzt.